Sonntag, 1. Juli 2012

Majorette und der VW K70 in Himmelblau.

Früher war Majorette die dritte treibende Modellautokraft und Anbieter in Deutschland, heute dämmert die ehemalige französische Marke nur so dahin und bringt weniger Neues in die Läden. Hoffentlich ändert sich das, denn die Modelle an sich haben immer einen großen Reiz gehabt, da hier Modelle produziert wurden, die kein anderer herstellte. Der VW K70 ist von der Historie her ein ungeliebtes Kind bei VW. Als man die NSU-Werke übernahm, hatte man den NSU K70 als fertiges Fahrzeug entwickelt auf dem Hof stehen. Es dauerte ein wenig, bis die Entscheidung fiel, den Wagen zu produzieren. Mit nur wenigen Retuschen, insbesondere dem Emblem auf der Haube ging der ehemalige NSU bei VW als Mittelklassemodell in Produktion und wiedersprach allen Tugenden bei VW. Weder Heckmotor, noch Luftkühlung gab es hier. Im Prinzip war der K70 für VW zu modern. Der Mittelklassewagen kam zwar gut an, litt aber enorm unter Rost und war recht trinkfest im Verbrauch. Lange hatte man behauptet, dass der Wagen floppte. Gewiss, es gab Modelle mit höheren Verkaufszahlen, insgesamt betrachtet war er allerdings für die Mittelklasse relativ erfolgreich. Heute sind die Modelle so gut wie vergessen.

Majorette fertigte den K70 noch zu der damaligen Produktionszeit als Modell und hatte zwei Varianten im Programm. Als erstes hatte man rechteckige Scheinwerfer, später die Doppelscheinwerfer im Programm. Facelift bei Modellautos, das ist eine Sensation, das hatte bis dato noch keiner. Das Himmelblau ist keine Originalfarbe, passt allerdings sowohl zum Auto als auch zu der Zeit sehr gut. Die Majorettemodelle unterschieden sich von den restlichen Anbietern. Zum einen gab es die legendäre Federung der Achsen und zum anderen hatte man oftmals Modelle, wo sich die Türen öffnen ließen, oder gar Schiebedächer hin-und her schieben lassen. Weiterhin rüstete man die Modelle nahezu alle mit einer Anhängerkupplung aus, da man bei Majorette schon früh Zubehör in Form von Booten, Anhängern und Wohnwagen im Programm hatten.  Zum Modell an sich :   klassische Kantenform aus den 70ern, große Griffmuscheln bei den Türen. Weiterhin ist die hohe Gürtellinie optisch reizvoll. Die klassische Sternfelge prägte über viele Jahre die Majorettemodelle und gilt heute als zeitlos und besonders elegant. Von den Details her ist der VW K70 gut ausgestattet. Rückspiegel und Scheibenwischer sind in den Scheiben eingraviert worden. Details im Front- und Kühlergrillbereich sowie am Heck sind gut herausgearbeitet. Die Autos tragen zudem ein französisches Kennzeichen. Wenn man alle Modellautomarken mischt, entsteht so ein schönes Straßenbild. Einziges Manko der frühen Majorettemodelle ist der schlechte und schnell abblätternde Lack. Zum Glück behob man das Problem in den späteren Jahren... Der K70 macht sich in der Vitrine sehr gut und ist meines Wissens in dem Maßstab neben dem Modell von Schuco das einzig vorhandene Modell.


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