Dienstag, 12. Februar 2013

Escort-Service : Der Ford Escort III von Corgi

Die Jubiläen und Jubilare aus der Autowelt reißen nicht ab. Früher ein König der Straße und heute total vergessen? Da gehört leider auch dieser Ford Escort der dritten Serie zu, denn der Rost raffte die Originale nur so dahin. Im Gegensatz zu diesem Taschentuch gepflegtem Exemplar, welches ebenso alt ist wie das Original, knapp 30 Jahre ! Gewiss, viele Modellautohersteller haben den Ford Escort III seinerzeit im Programm gehabt, doch der interessanteste Escort kam von Corgi und somit wieder aus Großbritanien. Corgi´s überschaubares Modellprogramm ließ den Ford lange am Leben.

Zum Modell : Qualitativ sehr hochwertiges Automodell, voraussichtlich Mehrschichtklarlack, da die Modelle von Corgi weniger Stoßempfindlicher waren als die Modelle der Konkurrenz, Dreitürer in edlem Grünmetallic und dunkelbraunem Interieur (welch Kombination !). Massives und wohlkonturiertes Modell mit vielen Details. Zur Front : Blinker und Scheinwerfereinheit sind durch eine Sicke getrennt, schwarz eingefärbter Grill mit Fordpflaume, ebenso schwarz gefärbte Stoßfänger. Die Motorhaube weist unterschiedliche Höhen und ein Ziergitter als Detail auf. Scheibenwischer und Rückspiegel sind bei diesem Modell Serie. Selbst der umlaufende Scheibenrahmen (in Realität in Chrom) ist sichtbar. Schaut man sich das Modell in der schrägen Ansicht an, erkennt man die aufwendig modellierte und gestaltete Karosse. Da, wo andere sparen, hat Corgi ein Modell aus dem Vollen geschnitzt. Leichte Schrägen in der Seitenlinie und wohlgeformte Kotflügel sind hier zu sehen. Die Rammschutzleisten sind filigran. Türgriffe, Schlösser, Tankdeckel und sogar die Ausbildung des Regenwasserablaufes am Dach sind erkennbar. Die Türen sind zu öffnen und sogar von Innen schön gestaltet. Die Felgen entsprechen dem Zeitgeist der 80er Jahre und dem Modell, lassen sogar auf eine gehobene Ghia Ausstatungsvariante schließen. Das Heck setzt sich in der klaren Linie der details fort. Ford-Emblem, Kofferraumschloss, Kennzeichenblende sowie eine aufwendige Anhängerkupplung wurden dem Escort mit auf den Weg gegeben. Die Rückleuchten sind Rot gefärbt, was in den 80ern bei der Konkurrenz meist nicht im Angebot war. Ein weiteres schönes Detail ist der mehrschichtige Aufbau der Stoßstange. Untypisch : der Linkslinker von der Insel? Man hatte definitiv den europäischen Gesamtmarkt im Auge als Großbritannien selber...

Fazit : Seinerzeit hat man für sein Geld bei Corgi ein hochwertigeres Modell als bei der Konkurrenz bekommen. Solide, etwas schwerer im Gewicht, ein Fülle von Details und eine schöne Ausstattung machen diesen Ford Escort zu einem sensationellen Sammelobjekt ohne großen Zeitwert. Trotz des Alters ist so ein Ford heute stark unterbewertet. Zu Unrecht. Mit rund fünf bis sieben Euro sollte man unbespielte "Ersthandvitrinenexemplare" wohl noch bekommen. Ein Schnäppchen mit Mehrwert im Vergleich zu manchem neuen Modellauto von der Stange...




4 Kommentare:

  1. Sehr schönes Modell und sehr schön beschrieben! :-)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo und vielen Dank für den positiven Kommentar!
      So etwas spornt immer weiter an!

      Löschen
  2. Bitteschön, sehr gerne! :-) Ich finde die Beschreibungen sehr schön, und es lässt keine Fragen mehr offen! :-) Es ist sehr schön jeden Tag hier zu stöbern und die vielen wunderschönen Modelle zu sehen! Da ich auch schon Unmengen von Autos habe, kenne ich auch das Platzproblem sehr gut! :-) Aber man kann trotzdem bei keinem Modell widerstehen! :-) Ich finde ihre Sammlung traumhaft und ich habe schon viele Modelle hier gesehen die ich noch nicht kannte und die ich mir dann auch gekauft habe! Vielen Dank für die vielen Informationen über jedes Auto! :-)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo und erneut vielen Dank. Modelle aus den tiefsten Ecken der Sammlung zu holen, macht mir neben den Neuerwerbungen auch viel Spaß, diese einmal zu zeigen. Ich empfehle Ihnen eine Datenbank zu führen, das macht es einfacher, wenn bestimmte Fehlmodelle mal per Internet nachgekauft werden, um diese ggf. nicht doppelt zu erwerben. Als unkonventioneller Tipp für das Platzproblem empfehle ich, die Modelle mit Trennlagen aus Stoff oder Papiertaschentüchern in stabilen Kartons zu lagern, um Kratzer beim Umräumen und Hervorholen zu vermeiden, wenn diese schon aus den Blisterverpackungen ausgepackt wurden. Diese kann man gut übereinander stapeln. Ca. 5000 Modelle stehen bei mir nur zur Ansicht bereit, der Rest ist leider auch mittlerweile derartig verpackt und gelagert worden. Aber ich arbeite bereits an einer Lösung des Problems, um wieder alle Schätze im Visier zu haben... Wenn man viel Geld für Verpackung übrig hat, eignen sich auch Setzkästen aus Kunststoff. Viele Grüße und frohes Weitersammeln, Ihr TH !

      Löschen