Samstag, 29. Juni 2013

Vom Nullzwo bis zum E90 3er BMW : Über 47 Jahre Bayerische Mittelklasse, eine Erfolgsstory auch bei Modellautos...

Erfolg stellt sich ja immer dann ein, wenn ein bewährtes Rezept beibehalten oder nur in seinen geringsten Schwachstellen minimal verbessert wird. BMW macht das schon seit Jahrzehnten, hier angefangen mit dem Nullzwo. Was damals als zweitürige Sportlimousine begann, ufert heute in ganze Modellfamilien aus. Der aktuelle 3er kann alle Menschen zufrieden stellen. Ob Coupé, Limousine, Touring (Kombi), Cabrio oder sogar Gran Coupé, Gran Tourismo und schlussendlich sogar ein M, für motorsportliches Meisterstück, der 3er wächst zum ultimativen Mittelklassewagen, wobei diese Bezeichnung fast schon eine Beleidigung ist, denn eigentlich ist er schon mehr.... . Vielleicht ist das auch der Grund, warum BMW seine 3er Reihe nun aufspaltet in 3er und 4er BMW, wobei letztere nun höher positioniert werden.

Zur Geschichte (von links nach rechts bei dem Bild mit den Fahrzeugfronten) :



1966 startete die Erfolgsstory mit dem BMW Nullzwo. Wo bei vielen Autoherstellern noch riesige Lücken klafften, da entweder nur Luxusfahrzeuge oder Kompaktwagen angeboten wurden, sah man in München die Chance zum Wachstum mit einer sportlichen Limousine im Mittelklasseformat. Schuco griff in den 70er Jahren diesen Erfolgs-BMW auf und produzierte ihn nach. Der Maßstab war etwas kleiner als der gängige Maßstab von Matchbox oder Siku. Dennoch wurde einem so manches dabei geboten. Als wichtiges Merkmal ging auch der erste Nullzwo Touring bei Schuco in die Produktion, so hatte man zwei Karosserieformen bei einer Modellreihe im Programm. Das war schon seinerzeit revolutionär und das bot kein auch anderer Modellautohersteller!

1975 bot BMW nach der Neuordnung der Baureihen, beginnend damals mit dem 5er BMW E12 den allerersten 3er BMW an. Neben den Vierzylindermotoren hielten nun in der Mittelklasse auch Sechszylinder Einzug, und machten diese Fahrzeuge dann auf einmal zu kleinen Rennmaschienen. Ich weiß noch, wie lange es gedauert hat, diesen baluen E21 in diesem Maßstab zu sichten. Merkwürdig ist, dass Japaner diesen 3er BMW mit Alpinadekor erstmalig produzierten und auf reichlichen Irrwegen dann glücklicher Weise doch noch der eine oder andere E21 auf diesem Weg nach Deutschland fand. Und das muss man der Firma Tomy lassen, der 3er ist beim Betrachten perfekt nachgebildet worden! Weder Siku, Matchbox, Majorette oder Hot Wheels haben den zweitürigen Erfolgstyp je produziert. Ein Fehler... Nur Noch ein NoName Hersteller wagte es in späteren Jahren, den E21 mit Verspoilerungen in der US-Version auf den Markt zu bringen. Ein kurioses aber schjönes Modell.

1982 folgte der E30. Diese Modellreihe wurde regelrecht ausgebaut, un der Markt hungerte nach solchen Produkten, so nach dem Motto, warum erst jetzt BMW? Zwei- und Viertürer Limousine, Cabriolet und ein Touring boten doch für viele Menschen reichlich Bedürfnisbefriedigung. Das weiße E30 Exemplar stammt von Majorette, stellt als Viertürer und der Modellbezeichnung 325i gleich das Topmodell unter dem M3 dar. Witzig ist, dass der E30 auch von vielen Modellautoherstellern verschmäht wurde. Warum nur? Das Corgi Modell sah furchtbar aus und man musste schon lange suchen, um den E30 komplett zu erkennen. Hot Wheels bot in seinen "schlimmen" Jahren einen M3 als Cabrio an, aber mit schlechten Lacken und futuristischen Felgen, die zu dem 3er nicht passten. Vor einem Jahr gab es für E30 Freunde eine Erlöeichterung, denn Hot Wheels brachte den perfekten E30 heraus, einen silbernen M3 E30 mit goldenen Felgen. Er wurde prompt zum Renner, und der blaue Nachfolger liegt bereits heute in den Regalen.

1990 klärte sich das markante BMW Design auf und die typischen Merkmale verschwanden hinter einer rechteckigen Glasscheibe. Das war zwar nicht schick, aber nunmal Stand der Technik. Siku baute erst ab 1994 den E36 für rund 6 Jahre und verpasste ihm in seiner Lebensdauer nur zwei Farben. Zusätzlich kam ein Rennmodell in den späteren Jahren hinzu und ein Polizei - E36 rundete das Bild als Behördenfahrzeug ab. Die Baumarktfelgen auf dem 3er waren allerdings ein Alptraum. Ausser einem Randgruppenhersteller und Herpa baute diesen E36 niemand. Ja, richtig gelesen, Herpa stieg für ganz kurze Zeit Testweise in den Zinkguss ein und baute den E36 als Viertürer Limousine, als Polizei- und Feuerwehreinsatzwagen und später folgte sogar eine zivile Kombivariante die dann von NoNameherstellern noch minimal weiter gebaut wurden. Aber die Stückzahlen sind zu klein gewesen, so dass der Erfolg von Herpa aufgrund von geringer Vermarktung auch ausblieb...

1998 ging es mit dem E46 relativ rund, denn hier bauten auf einmal viele den 3er nach. Warum? Er ist bis heute der erfolgreichste 3er BMW von allen. Einst von der Presse mit den "Tränensäcken" unter den Scheinwerfern verspottet, schien das Käuferpublikum genau das zu mögen. Wer baute ihn zuerst? Ich glaube Matchbox war es. Der E46 als Viertürer in der "schlimmen" Zeit von Matchbox, wo die Karosserie fast unbemalt mit fürchterlichen felgen im Laden stand. Der 3er erlebte die Kehrtwende und wurde x-fach in x-Farben und Variationen gebaut, denn er erlebte das Aufflackern der Marke Matchbox. Neben der Limousine, die wie hier im Bild mit poppigen Farben, dem 50jährigen Jubiläumsstempel und lackierten Silberlampen und originalen BMW Y-Speichenfelgen den Markt weltweit eroberte, folgten sehr rasch das Coupe und das Cabrio vom E46. Selbst limitierte Auflagen vom Coupé reisten plötzlich um die Welt und erobern selbst heute noch aus Restbeständen den Markt. Das war unter den hiesigen westlichen Modellautobauern fast schon wieder ein Novum. Siku verpennte den Trend und ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich eine gute Wahl war... Eine NoName Firma schickte noch ein M3 Coupé in Lightgelb auf den Markt, der einfach perfekt war.

Um 2008 herum kam der E90 als Limousine schon verdammt spät in den Handel. Gerade im Maßstab um 1:60 fragten sich viele schon, warum der nicht mal endlich nachgebaut wurde? Weder Siku, noch Matchbox noch Hot Wheels hatten diesen zuvor 3er im Visir. Nur wer die Augen offen hielt, entdeckte den blauen E90 im Regal. Für ein NoName Produkt ist er gar nicht mal schlecht geworden, wobei die Felgen furchtbar sind. Dennoch bin ich froh, diesen 3er zu besitzen, um die Linie des Erfolges weiter darstellen zu können. Erst spät erkannte Hot Wheels das Potential und schickte den M3 E92 auf den Markt. Der Erfolg war so groß, dass in kürzester Zeit vier wunderbare Farbvarianten entstanden.

Was bringt die Zukunft? Hoffentlich bald den F30. Den wünsche ich mir von Siku oder von Matchbox, in der Hoffnung, das einer von beiden den auch tatsächlich umsetzt. Und dann auch gerne mal als Touring. Das wäre ein Novum... Oder gibt es den bereits als sportliches Derivat von Hot Wheels? Wer weiß...

Und hier noch ein paar interessante BMW´s zum Thema Nullzwo und 3er, die hier schon ausführlich präsentiert worden sind :

BMW 2002, Hot Wheels, um 2012
BMW 2002, Hot Wheels, um 2012
BMW 320 E21, US-Modell, NoName, um 1980 herum
BMW M3 E30, Hot Wheels, 2012/2013
BMW 320i E36, Polizei Streifenwagen, 1994
BMW M3 E46, um 2003 herum, NoName Produkt
BMW M3 E92, Hot Wheels, 2011/2012


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